Vereinsgeschichte


Der Landauer Carneval Club wurde am 11.02.1965 in der Gaststätte Laux im Stadtteil Wollmesheimer Höhe von 16 interessierten Mitgliedern gegründet. Die Gründungsmitglieder, fast ausschließlich Bürger des Siedlervereins „Wollmesheimer Höhe“, hatten deshalb damals für den Namenszusatz „Si-Wo-Höh“ gestimmt. Ziel, während der 5. Jahreszeit karnevalistische Darbietungen und während des übrigen Jahres gesellige Zusammenkünfte zu veranstalten, waren vordergründige Eigenschaften, die man sich zu Nutzen machte.

Schon im Gründungsjahr wurden karnevalistische Veranstaltungen abgehalten. Ein Jahr später wechselte man schon in Umlandsgemeinden, da die Stadt Landau keine Räumlichkeiten zu bieten hatte, die zu dem Zeitpunkt für den LCC akzeptabel waren. In den umliegenden Gemeinden wurden Prunksitzungen, Maskenbälle veranstaltet und Umzüge mitgestaltet. Der LCC kann somit heute mit behaupten, den karnevalistischen Grundgedanken in diesen Gemeinden geweckt zu haben und somit zur Verbreitung des Brauchtums im Umland einen beträchtlichen Teil beigetragen zu haben, denn heute sind dort teils aus Turn- und Sportvereinen Untergruppen in Sachen Fasnacht entstanden.

Im Jahre 1967 wurden die „Schnorreswackler“ aus einer Idee heraus von den beiden inzwischen verstorbenen Vereinsmitgliedern Siegfried Taurer und Karl-Heinz Cambeis gegründet. Die Vereinsregistereintragung erfolgte 1971 und schon zwei Jahre danach wurde auf Antrag der Mitglieder der Zusatz „Si-Wo-Höh“ gestrichen, um das Image eines Vorstadtvereins abzulegen. Seit Bestehen des Vereins hatte man eine Garde mit anfangs 16 Mädchen aufgestellt. In den Vereinsfarben rot-weiss wurden die Kostüme noch selbst geschneidert. An keine bestimmte historische Epoche erinnernd, wurden freie Kreationen ausgewählt. Teilnahme an Schautänzen waren früher an der Tagesordnung, wobei auch sehr gute Ergebnisse erzielt wurden. Ein Männerballett wurden ebenso aufgestellt, war aber wegen Desinteresse nur eine Kampagne aktiv.

Zehn Jahre nach der Vereinsgründung, nachdem man verschiedene Gaststätten als Vereinslokale hatte, wurde der Entschluss gefasst, dass der LCC ein eigenes Clubheim brauchte. Unter fachkundiger Leitung von Karl-Heinz Cambeis wurde der Raum gestaltet. Doch ohne Mithilfe von Elferräten und Vereinsmitgliedern, die ihre Mitarbeit zur Verfügung stellten und die Spenden der Geschäftswelt und der Mitglieder wäre der enorme Aufwand nicht realisierbar gewesen. Am 11.11.1975 konnte dann, nach über 2.000 freiwilligen Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder, dass „Narrenstübchen“ im Nordring 45 seiner Bestimmung übergeben werden. Im Herbst 1977 wurden die restlichen Räume des Hauses übernommen. Die damals 170 Mitglieder waren mit dem Erreichten zufrieden.

In der Kampagne 1975/1976 konnte der Verein sein 11-jähriges Jubiläum feiern und gab einen Jubiläumsorden aus. Im Jahr 1981 fand unter anderem eine Weihnachtsfeier im damaligen Narrenstübchen statt. Ebenso veranstaltete der Verein im Jahr 1982 seine Prunksitzungen im Siedlerheim auf der Wollmesheimer Höhe. 2 mal 11 Jahre wurden dann in der Kampagne 1986/1987 wieder mit einem Jubiläumsorden und einer besonderen Anstecknadel für alle Besucher der Prunksitzungen begangen.

Am 11.11.1989 wurde Karl-Heinz Cambeis zum Ehrenpräsidenten ernannt. Sein markantes Gesicht als „Schambes vun de Bütt“, war weithin gut bekannt, schmückte den Jubiläumsorden zum 25-jährigen Bestehen im Jahr 1990 des Vereins. Ebenfalls 1990 fand die erste Jugendprunksitzung der Südpfalz statt. Hier schlossen sich mehrere Vereine zusammen und veranstalteten diese Veranstaltung am 24.02.1990. Einer dieser Vereine war der LCC.

Am 12.10.1992 wurde der nächste Meilenstein des Vereins erreicht. Dem LCC wurde die Gemeinnützigkeit anerkannt. Im Laufe der Jahre baute sich der LCC durch Auftritte und anderweitiger Engagements gute freundschaftliche Beziehungen zu vielen Karnevalsvereinen, auch über die Landesgrenzen hinaus, auf. Mit der Narrengilde Berlin, den Freunden aus dem schweizerischen Basel und den Elsässern aus Weißenburg, Seltz und Straßburg sind nur einige genannt.

Die Jubiläen überschlugen sich und in der Kampagne 1992/1993 war es wieder soweit. Die „Landauer Schnorreswackler“, die schon bei der Mainzer Fernsehfasnacht und in Berlin aufgetreten sind, wurden 25 Jahre alt. Des Weiteren pflegt der LCC Verbindungen zu vielen pfälzischen Vereinen und ist selbst langjähriges Mitglied der „Förderation Europäischer Narren“ und der „Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalsvereine“. Günter Anslinger, lange Jahre Vorsitzender des LCC und aktiver Büttenredner war viele Jahre Landespräsident der FEN für Rheinland-Pfalz und Elsass. Darüber hinaus ist noch die Tanzgarde zu erwähnen, welche in der Kampagne 1992/1993 neu formiert mit 16 Mädchen eine starke Garde darstellte. Im Jahr 1993 folgte die Gründung des noch heute aktiven Männerballetts des LCC. Mittlerweile nennt sich die Gruppe LSD-Crew. Dies steht für „Landacher Supreme Dänser“.

Erstmals in der 150-jährigen Geschichte der Landauer Fasnacht wurde eine Präsidentin gekürt. Der LCC kürte aus einer „Kaiserin“ eine Präsidentin. „Fasching, Fasnacht, Karneval habe ich schon von klein auf mitbekommen“ die Aussagen von der mittlerweile verstorbenen Ursula Kaiser, für die in der Kampagne 1993/1994 ein Präsidentenorden geprägt wurde.

Früher führte der Landauer Carneval Club fünf Prunksitzungen durch. Zumeist auf der Siedlung und in den umliegenden Gemeinden. Später nur noch zwei auf der Wollmesheimer Höhe und seit der Kampagne 1994/1995 wurden des starken Zuspruchs wegen, wieder drei Prunksitzungen durchgeführt. Da der Siedlerverein sich bei der Bewirtung nicht reinreden ließ, suchte sich der LCC eine anderweitige Stätte und fand in der gerade umgebauten Kinck´schen Mühle in Godramstein einen großen Saal, bei dem unter Eigenregie des Vereins der Gesamtablauf problemlos durchgeführt werden kann. So fand am 28.01.1995 die erste Prunksitzung des LCC in der Kinck´schen Mühle in Godramstein statt. Mittlerweile ist die Kinck´sche Mühle zu der Wahlheimat des LCC geworden. Hier findet auch das wöchentliche Training der einzelnen Tanzgruppen montags statt.

Am 11.11.1996 wurde Siegfried Taurer zum Ehrensenator des LCC ernannt. Das Jahr 1999 stellt einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des LCC dar. Die Minigarde (heute Jugendgarde) sowie die Juniorengarde wurden gegründet. Leider musste am Ende dieses Jahres aber auch das allseits beliebte Narrenstübchen nach über 24 Jahren aufgegeben werden.

Mit Beginn des neuen Jahrtausends begann eine neue Zeitrechnung beim LCC. Mit Tina I. und Christian I. hatte der LCC zum ersten Mal ein Prinzenpaar. Ab der Kampagne 2000/2001 stellt der LCC jedes Jahr die Kindertolitäten von Landau. Im Lauf der nächsten Jahre änderte sich einiges beim LCC. Die letzte Prunksitzung im Siedlerheim fand am 15.02.2003 statt. Seitdem werden die Veranstaltungen alle in Godramstein durchgeführt. Man war im Jahr 2004 zum ersten Mal und im Jahr 2012 wieder Ausrichter der Südpfälzer Kinder- und Jugendprunksitzung.

Am 02.02.2007 wurde dann eine Veranstaltung geboren, welche aus dem Landauer Fasching nicht mehr wegzudenken ist. Die Landauer Frauensitzung fand zum ersten Mal statt. Der 26.01.2008 war wiederum ein großer Tag für den LCC. Karl Hahn und dem mittlerweile verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Volker Gebhard wurde die Ehrenmitgliedschaft des LCC verliehen. Ebenfalls im Jahr 2008 fand zum ersten Mal seit 1993 wieder eine Weihnachtsfeier statt.

Am 17.01.2009 feierte der LCC sein 44-jähriges Bestehen mit einer großen Jubiläumsprunksitzung in Godramstein. Seit dem Jahr 2010 zeichnet sich auch ein verstärktes Engagement in der Stadt Landau durch die Teilnahme am Kindertag und am Ferienpass ab. Ebenfalls in diesem Jahr wurde das neue Vereinslogo vorgestellt und hat seitdem bestand. Im Jahr 2015 fanden gleich zwei Jubiläen statt. Zum einen wurde der LCC 50 Jahre alt und das Männerballett feierte sein 22-jähriges Bestehen.

Schon immer zeigte der LCC ein starkes soziales Engagement. Darbietungen im Katholischen Altenzentrum, beim Pfälzer Waldverein und dem Vdk waren in früheren Jahren angesagt. Daneben war man noch bei der Arbeiterwohlfahrt, im Pflege- und Altenheim Parkstift und für die Spender des Bundesbahn-Sozialwerkes in der Essinger Dalberghalle aktiv. Im Jahr 2016 sollte dieses Engagement ein neues Kapitel schreiben. Auf Initiative des 1. Vorsitzenden Tobias Paul veranstaltete der LCC zusammen mit der BAF Südpfalz (Bildung, Aktionen, Freizeitangebote für Menschen mit Behinderungen) am 17.01.2016 zum ersten Mal eine Prunksitzung für und mit Menschen mit Behinderung. Das besondere dabei, das Publikum besteht zum Großteil aus Menschen mit Behinderung. Außerdem gestalten Gruppen, welche aus Menschen mit Behinderung bestehen, aktiv das Bühnenprogramm mit.

Am 02.02.2020 wird das nächste Kapitel der Geschichte des LCC geschrieben werden. An diesem Tag findet der Jubiläumsempfang des Vereins in der Kinck´schen Mühle in Godramstein statt. Neben einem bunten Programm wird es viele Überraschungen aus 55 Jahren LCC geben. Der LCC hat in seinen mittlerweile 55 Jahren viel erlebt und es werden mit Sicherheit noch viele weitere erfolgreiche Kapitel der Geschichte des LCC geschrieben werden.